Betrugs­ver­such mit Goog­le-Bewer­tun­gen?

Was pas­siert ist:

Am 6. August 2020 mor­gens um 6:38 Uhr haben wir bei Goog­le die ers­te 1‑S­ter­ne-Bewer­tung von einem Nut­zer namens ‘CKay’ erhal­ten, der behaup­tet:

“Ach­tung die instal­lie­ren Spam auf eure Sys­te­me den man nicht so leicht wie­der weg bekommt! […]“

Mal abge­se­hen davon, dass die Uhr­zeit schon etwas merk­wür­dig ist, ist es doch auch inter­es­sant, dass die­se Per­son behaup­tet fach­lich in der Lage zu sein dies zu wis­sen, unse­re Dienst­leis­tung dann aber in Anspruch neh­men muss?

Ok. Merk­wür­di­ge Din­ge muss man als Unter­neh­men aus­hal­ten, das ist so.

Rich­tig schrill wird es aber nur weni­ge Tage spä­ter.

Am 13. August 2020 um 17:12 Uhr schrieb uns unauf­ge­for­dert ein “[ent­fernt — sie­he Update unten]” an:

“Sehr geehr­te Herr …,

mein Name ist [ent­fernt — sie­he Update unten] und ich habe mich als Rechts­an­walt im Bereich Online Repu­tai­on spe­zia­li­siert. Ich bin soeben auf Ihr Goog­le Pro­fil gesto­ßen und habe gese­hen, dass Sie eine nega­ti­ve Bewer­tung erhal­ten haben. Die guten Nach­rich­ten sind, dass die­se Bewer­tung gegen die Goog­le Richt­li­ni­en ver­stößt und Sie daher einen Anspruch auf Löschung aus §§ 823 Abs. 1, 1004 Abs. 1 BGB. haben.“

Ok. Inter­es­sant. Goog­le hat­te unse­re Rekla­ma­ti­on nach nur weni­gen Minu­ten abschlä­gig beschie­den.

An die­ser Stel­le sei erlaubt abzu­schwei­fen und anzu­mer­ken, dass Goog­le uns regel­mä­ßig anschreibt, um von uns mehr geschal­te­te AdWords zu bekom­men, aber sonst nicht für uns erreich­bar ist.

Howe­ver — blei­ben wir bei der E‑Mail:

“Ich haben bereits mehr als 500 Unter­neh­men dabei gehol­fen ihre nega­ti­ven Bewer­tun­gen bei Goog­le zu löschen. Ger­ne wür­den wir auch Sie dabei unter­stüt­zen. Die Kos­ten sind dabei recht über­schau­lich (149 € zzgl. MwSt pro Löschung) und Sie zah­len nur bei erfolg­rei­cher Löschung. Mein Team und Ich machen uns also für Sie an die Arbeit und sen­den Ihnen nur eine Rech­nung, nach­dem die nega­ti­ven Bewer­tun­gen erfolg­reich gelöscht wur­den.

Falls Sie dar­an Inter­es­se haben, kön­nen Sie ger­ne auf fol­gen­der Sei­te Ihre risi­ko­freie Bestel­lung auf­ge­ben:
https://srm-reputation.de/

Wir machen uns dann direkt an die Arbeit! Bei Fra­gen, ant­wor­ten Sie ein­fach auf die­se E‑Mail oder rufen Sie mich unter fol­gen­der Ruf­num­mer direkt an: +49 30 311 965 71.“


Die Fir­ma sitzt laut Impres­sum angeb­lich in Mal­ta.

Da fragt man sich dann doch, wie die eine Ruf­num­mer in Ber­lin haben kön­nen?

Zudem darf sich nach deut­schen Bestim­mun­gen ein Anwalt nach unse­rer Kennt­nis nicht so anbie­dern.

Wir kön­nen die Kau­sa­li­tät nicht bewei­sen, aber die unmit­tel­ba­rer Kor­re­la­ti­on die­ser Nach­rich­ten und das erneu­te Nach­fas­sen vom 19. August 2020 um 09:57 Uhr erwe­cken bei uns den Ein­druck, dass dies womög­lich eine neue Betrugs­ma­sche ist.

Also: Augen auf — wir freu­en uns auf Hin­wei­se und haben uns in die­ser Sache sowohl an die Bun­des­netz­agen­tur, als auch die Ber­li­ner Anwalts­kam­mer gewen­det. Bei Goog­le haben wir ja ohne­hin noch nie jeman­den per­sön­lich erreicht, wenn es um sol­che The­men ging.

=== UPDATE: 06.10.2020 ===
Inzwi­schen hat sich der ech­te Anwalt gemel­det, sein Name und sein Bild wur­de eben­falls miss­braucht. Sei­ne per­sön­li­chen Daten wur­den des­halb ent­fernt. Er hat zudem Anwalt­lich ver­si­chert, dass er kei­ne die­ser E‑Mails geschrie­ben hat und eine straf­be­wehr­te Unter­las­sungs­er­klä­rung nach Zypern geschickt; bis­her machen die Per­so­nen im Hin­ter­grund aber wohl mit der Masche und dem Miß­brauch sei­nes Namens wei­ter.



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